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Newsletter Juni 2014

Liebe Freundinnen und Freunde des Theater Spektakels

wir freuen uns, Ihnen einige spannende Aspekte des diesjährigen Programms zu präsentieren. Erneut bietet das Festival auf der Landiwiese Künstlerinnen und Künstler aus über zwanzig Nationen und allen Kontinenten eine Bühne. Mit drei Produktionen aus dem Iran und einer aus dem Irak bildet der Nahe Osten eine Schwerpunktregion.

Eine ausführliche Programmvorschau mit den geplanten Spieldaten finden Sie hier


Schwerpunkt Naher Osten

Von Amir Reza Koohestani, dem vielleicht wichtigsten Vertreter des iranischen Sprechtheaters, zeigen wir die grossartige Ensemblearbeit «Iwanow» (Bild oben). Tschechows Milieustudie wird bei ihm zu einem bedrückenden Sinnbild für eine junge iranische Generation, die jegliche Illusionen verloren hat. Hamid Pourazari, eine weitere Schlüsselfigur der iranischen Theaterszene, zeigt mit der Uraufführung von «Sal Saniye» (Sekunden wie Jahre) eine Arbeit, die er in den letzten Monaten in Teheran mit einem energiegeladenen Team aus zehn jungen Performerinnen erarbeitet hat. Schliesslich präsentiert die junge iranische Autorin und Performerin Azade Shahmiri im Rahmen der Short Pieces ihre Lecture-Performance «Damascus». Der irakische Regisseur und Choreograf Anas Abdul Samad, von dem erstmals eine Arbeit in Europa zu sehen ist, hat mit «Scolding» ein beklemmendes Werk über die angstdurchtränkte Nachkriegsatmosphäre im Irak geschaffen. (Foto: © Abbas Kowsari)
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Was kann Kunst?

Inhaltlich zieht sich eine Auseinandersetzung über die Rolle der Kunst bzw. des Künstlers durch das Programm: Welche Funktion haben Künstler in einer immer stärker globalisierten Welt, die gleichzeitig regional stark durch Ungerechtigkeit, Krieg und Krise geprägt ist? Wo verlaufen die Grenzen zwischen gelebter Biografie und Künstlerpersönlichkeit? Und warum setzen sich Künstlerinnen und Künstler Erfolgsdruck und Prekariat aus? Die New Yorker Regisseurin Tina Satter zeigt in «House of Dance» die Sehnsüchte und Träume von vier Tap Dancers. In «Stadtmusikanten» untersucht das junge Kollektiv papst&co. das Verhältnis Beruf und Berufung mit vier talentierten MusikerInnen. Das australische Back to Back Theatre, dessen Darsteller behindert sind, stellt in seiner Theater-im-Theater-Inszenierung «Ganesh Versus the Third Reich» die Frage nach der Vernichtung und Ausgrenzung Andersdenkender (Bild oben). Und das Flinn Theater aus Deutschland präsentiert in seiner Reihe über die schizophrene Rolle der indischen Performerinnen die erste Theater-App: «Shilpa – The Indian Singer App» ist eine musikalische Theaterperformance mit einem höchst amüsanten Schuss Feminismus. (Foto: © Jeff Busby)
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Hybride Formen

Im Programm 2014 ist eine ganze Reihe von Produktionen zu sehen, die aus einer gelungenen Verbindung zweier künstlerischer Ausdrucksformen resultieren und die sich als eigenständige Hybride jeglicher Zuordnung zu den traditionellen Gattungen entziehen. Zu erwähnen sind in diesem Kontext etwa die beiden Film-Theater-Produktionen: «Cineastas» (Bild oben) des argentinischen Theatermachers Mariano Pensotti sowie der jüngste Wurf der brasilianischen Regisseurin Christiane Jatahy «What if they went to Moscow?», eine sehr freie Adaption von Tschechows «Drei Schwestern». Dem französisch-belgischen Duo Halory Goerger & Antoine Defoort glückt in «Germinal» mit seltener Leichtigkeit und viel Charme die Verbindung von bildender und performativer Kunst mit Informations- und Geisteswissenschaften. An der Kippe zwischen bildender Kunst und Erzähltheater liegen jeweils auch die höchst geistreichen und unterhaltenden Produktionen «Schöne Schäume verblasen»des Schweizer Duos Lutz & Guggisberg, die wir als Premiere präsentieren. Und schliesslich sei hier auf Alessandro Sciarroni hingewiesen: dem Überflieger der italienischen Tanzszene ist in «Untitled – I will be there when you die» eine höchst überraschende Verbindung von Tanz und Jonglage gelungen. (Foto: © Carlos Furman Arte)
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Und das ist noch nicht alles

Selbstverständlich umfasst das Programm auch dieses Jahr wieder zwei herausragende Produktionen aus dem Bereich Nouveau Cirque: waghalsig, rotzfrech und trashig die finnische Race Horse Company, poetisch, aber nicht weniger spektakulär das Début der jungen belgischen Artisten der Cie. du Poivre Rose (Bild oben), deren Vorstellungen live von der tschechischen Sängerin und Violinistin Iva Bittová begleitet werden. Die Short Pieces, vor drei Jahren erfolgreich lanciert, sind auch dieses Jahr ein Kernstück des Festivals. Neben jungen Performern aus Asien, Lateinamerika, dem Balkan und dem Nahen Osten werden erstmals auch zwei Schweizer KünstlerInnen mit von der Partie sein. Dass auch der Bereich Tanz & Performance nicht zu kurz kommt, zeigt sich gleich zu Beginn des Festivals: Der französische Starchoreograf Olivier Dubois sorgt mit seiner 18-köpfigen Compagnie für einen fulminanten Auftakt in der Werft. Ein Strom von nackten Menschen tanzt und wirbelt über die Bühne. Was harmlos und überschaubar beginnt, schraubt sich je länger, je heftiger zu einem Orkan der Körper hoch. Sein Stück «Tragédie» sei «mehr Welterfahrung als Choreografie», sagt Dubois. Das gilt in gewisser Weise auch für das diesjährige Programm. (Foto: © Antoinette Chaudron)
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Programminfos & Vorverkauf

Programminformation: Das komplette Programm mit allen Konzerten, Open-Air-Veranstaltungen, den Darbietungen auf der Zentral-Bühne und allen weiteren Festivalinformationen finden Sie ab Freitag, 4. Juli, auf unserer Website.
Programmzeitung: Montag, 7. Juli, als Beilage im Tages-Anzeiger, danach für 3 CHF am Kiosk
Beginn Vorverkauf: Mittwoch, 9. Juli, 8 Uhr
Tickets: www.theaterspektakel.ch und www.starticket.ch
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